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Roman von Sir Walter Scott





Der Begründer des historischen Prosaromans, der schottische Dichter Sir Walter Scott (1771-1832), führt uns mit seiner hochdramatischen Erzählung »Ivanhoe« in das England des Jahres 1194. Das Inselreich ist erschüttert von politischen Intrigen, dem immer wieder auflodernden Kampf zwischen Normannen und Sachsen, die sich gegenseitig die Vorherrschaft über das Land streitig machen, vom Machtkampf zwischen Kirchenfürsten und weltlichen Herrschern und von sozialer Unzufriedenheit der unteren, unterdrückten Bevölkerungsschicht. In diese Zeit fällt der Dritte Kreuzzug zur Befreiung des Heiligen Landes von den Moslems, den der englische König Richard Löwenherz aus dem Hause Anjou oder Plantagenet durchführte. Richard, der sich geweigert hatte, dem ständig auf Ausdehnung seines gewaltigen Reiches bedachten römisch-deutschen Kaiser Heinrich VI. (Sohn Friedrich Barbarossas) den geforderten Lehnseid zu leisten, gerät jedoch auf seiner Rückkehr aus Palästina in österreichische Gefangenschaft und dadurch in die Gewalt des Kaisers. Nur durch riesiges Lösegeld und Lehnsunterwerfung kommt Löwenherz im Frühling des Jahres 1194 frei und kehrt nach England zurück. Doch die Heimat hält böse Überraschungen für ihn bereit: Seinem Bruder Johann, dem er für die Zeit seiner Abwesenheit die Regierung überlassen hatte, ist die Macht zu Kopf gestiegen: mit Hilfe einer Handvoll Abenteurer will er die englische Krone sich selbst aufs Haupt setzen.

In Scotts Roman nun treffen wir auf einen heimgekehrten Richard Löwenherz, der zunächst heimlich unter der Maske des »Schwarzen Ritters« Getreue um sich schart, um mit ihrer Hilfe seine rechtmäßige Herrschaft zurückzuerlangen. Der Autor lässt ihn auch in der sagenumwobenen Heldengestalt Robin Hood einen Bundesgenossen finden, der unter dem Namen Locksley vom Sherwood-Wald aus seine »Geächteten« zu Kampf- und Raubzügen gegen die reichen Unterdrücker und Ausbeuter zugunsten der Armen und Hungernden anführt.

Scotts eigentlicher Held in diesem Roman aber ist der junge, schöne sächsische Ritter Ivanhoe, der von seinem Vater, Sir Cedric, enterbt wurde, weil er Rowena liebte, eine Frau, die nach seines Vaters Willen einen anderen heiraten sollte. Ivanhoe hatte sich daraufhin dem Kreuzzug seines Königs Richard Löwenherz angeschlossen. Bevor Richard nach England zurückkehren konnte, hat Ivanhoe bereits seinen Fuß wieder auf Heimatboden gesetzt und besiegt nach erbittertem Zweikampf beim Turnier von Ashby den skrupellosen, königsfeindlichen Ritter des Templerordens Brian de Bois-Guilbert. Und schon dringt zu dem aufrührerischen Prinzen Johann die Nachricht, dass sein Bruder nach England zurückgekehrt ist. Die Ereignisse überstürzen sich: Ivanhoe samt Vater und Rowena werden auf das Schloss Torquilstone entführt, wo Brian de Bois-Guilbert Lady Rowena und der Schlossherr Front de Boeuf die ebenfalls geraubte schöne Jüdin Rebekka an sich reißen wollen. Doch Richard Löwenherz und Locksley erobern Torquilstone.

Dies alles und wie Ivanhoe mutig Rebekka beschützt und nach vielen bestandenen Gefahren seine Rowena in die Arme schließen kann, hören wir auf dieser Langspielplatte der EUROPA-Jugendserie.


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Erbitterter Zweikampf beim Turnier von Ashby • Die Machenschaften des Prinzen Johann • Ivanhoe und Rebekka, die schöne Jüdin • Der Schwarze Ritter stürmt mit den Geächteten das Schloss Front de Boeufs • Ein skrupelloser Plan • Die unschuldige Rebekka vor den Schranken des Templer-Gerichtes • Der König lässt die Maske fallen • Das Gottesurteil vor dem Scheiterhaufen • Hoch lebe Richard Löwenherz!

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Die Personen
(in der Reihenfolge ihres Auftretens):

Erzähler Hans Paetsch
Brian de Bois-Guilbert Horst Stark
Sir Wilfred von Ivanhoe Claus Wilcke
Prinz Johann Hans Clarin
Sir Cedric Rudolf Fenner
Lady Rowena Heike Kintzel
Maurice de Bracy Michael Hinz
Waldemar Fitzurse Michael Weckler
Rebekka Ingrid Andree
Robin von Locksley Michael Poelchau
Richard Löwenherz Hellmut Lange
Lucas Beaumanoir Konrad Mayerhoff
Wamba Konrad Halver
Albert Malvoisin Lothar Ziebell
und Geächtete, Soldaten, Volk


Hörspielbearbeitung: Peter Folken
Regie: Konrad Halver





Künstlerische Gesamtleitung:
Andreas Beurmann