E 2093

Produktionsdaten:


Erscheinungsjahr

1976
1. Katalognummer E 2093
2. Katalognummer 115 583.0
Spielzeit 22'11" / 22'12"
Label Erstausgabe JUGEND (weiß/rot)
Tonträgerformat LP / MC / CD
Cover

Hans Möller


Musik I:

Für »Die Schweizer Robinson Familie« wurde Musik verwendet, die auf den LPs


»Fauré - Masques et Bergamasques /
Chausson - Viviane / Duparc - Lenore«



MGM Records E 3434

Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Dirigent: Arthur Winograd


»Treasure Island«



Happy House Records C-34

The Britannia Players


zu finden ist:




der Vater: »Nein, wir bleiben hier.«

Ernest Chausson: »Viviane«



der Vater: »Das gibt 'n einfaches, aber 'n gutes Floß, mit dem wir sicher an Land kommen werden.«

Ernest Chausson: »Viviane«



die Mutter: »Wir wollen froh darüber sein, dann wird es für uns alle nicht so schwer.«

Ernest Chausson: »Viviane«



der Vater: »Wir wollen nicht vergessen, dass wir noch gestern fürchten mussten, zu ertrinken.«

Ernest Chausson: »Viviane«



Jack: »Still, Ara, still doch.«

»Treasure Island«, Zwischenmusik



Jack: »Die Piraten sollen ein schönes Feuer haben.«

»Treasure Island«, Zwischenmusik



Fritz: »Wir wollen zum Strand zurückrudern.«

Ernest Chausson: »Viviane«



der Vater: »In Zukunft werden wir besser aufpassen.«

Ernest Chausson: »Viviane«



der Vater: »Schon gut, schon gut, Kinder.«

Ernest Chausson: »Viviane«



Fritz: »Alles klar, Vater.«

Ernest Chausson: »Viviane«



Fritz: »Komm, Bruderherz, es ist kein Risiko dabei.«

[scheinbar nicht verwendete Orchestermusik
der Hörspielreihe von »Happy House Records«]



Franz: »Ich werde nach einigen Monaten bestimmt hierher zurückkehren.«

Ernest Chausson: »Viviane«




Musik II:

Die Auswahl der symphonischen Dichtung »Viviane« des französischen Komponisten Ernest Chausson stellt in Sachen EUROPA-Hörspielmusik in zweifacher Hinsicht ein Unikum dar. Zum einen verwendete man in der Regel in EUROPA-Hörspielen populäre klassische Musik und setzte diese markig ein. Chaussons Werk ist jedoch bis heute relativ unbekannt und spielt diskographisch eine durchaus untergeordnete Rolle. Bekannt sind nur sieben Einspielungen.

Seltsamer ist aber noch ein anderer Umstand: Grundsätzlich griff man nämlich stets auf Musikproduktionen zurück, die im Hause Miller unter dem Alshire-, somerset- oder dem EUROPA-Label erschienen waren. Die Verwendung der Aufnahme eines fremden Labels, in diesem Fall des Labels MGM Records, ist daher eine kaum erklärbare "Einzelfallentscheidung". Man kann nur spekulieren, dass einem Verantwortlichen die Untermalung mit Chaussons Komposition so wichtig war, dass man in doppelter Hinsicht von den gewohnten Pfaden abwich. Im Zweifel wird Professor Dr. Andreas Beurmann für diesen dankenswerten Einfall verantwortlich sein.

Erwähnt werden sollte auch, dass »Viviane«, deren vorliegende Einspielung aus dem Jahr 1956 stammt, erstmals im Jahre 1976 eingesetzt wurde und man fortan gern auf diese bei Hörspielen, die einen Bezug zur See / zum Wasser haben, zurückgriff (»Die Schweizer Robinson Familie«, »20 000 Meilen unter dem Meer«, »Die geheimnisvolle Insel«, »Sindbad der Seefahrer und seine abenteuerlichen Reisen« (in der Regie von Heikedine Körting), »Putzis lustige Abenteuer« (Neufassung), »Die Kinder des Käpt'n Grant«, »H.G. Francis (10) Draculas Insel, Kerker des Grauens«).

Für die Identifizierung der MGM Records-Einspielung als die von EUROPA verwendete Fassung geht an dieser Stelle ein ausdrücklicher Dank an Jooce.





Musik III:

In den späten 1960'er Jahren fügte Dave L. Miller seinem Vinylimperium ein weiteres Label hinzu: »Happy House Records«, welches in den USA und Großbritannien auf den Markt kam und auch englischsprachige Hörspiele umfasste. 1972 besann man sich in Deutschland bei Miller International auf diese Wortproduktionen und übernahm fortan viele der dort verwendeten Zwischenmusiken in zahlreiche EUROPA-Hörspiele, teilweise bis über die LP-Ära hinaus.

Die von Bill Holcombe komponierten Stücke greifen nicht selten auf folkloristische oder klassische Elemente zurück. So erklingen in »Rag Doll's Adventures in Animal Land« die Melodie »Poupée valsante« von Ede Poldini (1869-1957), in »Hansel and Gretel« Melodien aus der Oper »Hänsel und Gretel« von Engelbert Humperdinck (1854-1921) und in »Treasure Island« verschiedene Variationen des traditionellen Shantys »Sailing«.

Für die Recherchen und Informationen rund um das Thema »Happy House Records« geht ein achtungsvoller Dank an Jooce.





Autor:

Genaugenommen gibt es zwei Autoren dieser Erzählung: Die Geschichte »Der Schweizerische Robinson« als solche stammt von dem schweizerischen Pfarrer Johann David Wyss (1743-1818), der die Mischung aus Abenteuerroman und Lehrbuch in drei Bänden für seine Kinder verfasste. Eine Veröffentlichung war nicht geplant. Erst einer der Söhne des Pfarrers, Johann Rudolf Wyss (1782-1830), überarbeitete die Erzählungen und veröffentlichte sie in den Jahren 1812, 1826 und 1827. Die Ursprungsidee geht unbestritten auf den Roman »Robinson Crusoe« des britischen Schriftstellers Daniel Defoe (1660-1731) zurück. Ein Fortsetzungsroman um die Erlebnisse der Familie mit dem Titel »Das zweite Vaterland« stammt aus der Feder von Jules Verne (1828-1905).



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