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Produktionsdaten: |
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Covergestaltung: |
Zur Illustration des Covers wurde eine originale Zeichnung von Thorbjørn Egner (1912-1990) zu »Karius und Baktus« zugrunde gelegt. |
Musik I: |
»Karius und Baktus« wurde zum einen mit extra für diese Produktion eingespielten "Zahnputzliedern" unterlegt. Diese stellen keine Neuveröffentlichungen, sondern lediglich Bearbeitungen von Liedern dar, die mit anderen Texten bereits auf den LPs
zu finden sind: Beginn der 1. Seite
findet sich bereits auf der LP
Karius und Baktus: »La lala lala ...«
findet sich bereits auf der LP
Karius: »Kein ... kein bisschen ...«
findet sich bereits auf der LP
findet sich bereits auf der LP
Beginn der 2. Seite
findet sich bereits auf der LP
Baktus: »Auch nicht das winzigste kleine Loch ist mehr da.«
findet sich bereits auf der LP
findet sich bereits auf der LP
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Musik II: |
Des Weiteren finden sich zur Untermalung Musiknummern aus dem EUROPA-Archiv, darunter Hörspielmusik noch unbekannter Herkunft, Hörspielmusik aus der Reihe »Happy House Records« sowie ein Kinderlied, die auf den LPs
zu finden sind: Erzähler: »Karius und Baktus«
Erzähler: »Nachdem Jens sich die Zähne fein sauber mit Bürste und Zahncreme geputzt hatte, ließen die Zahnschmerzen gleich ein wenig nach, aber ganz gingen sie nicht weg, denn die Löcher waren ja noch da.«
Erzähler: »Am Abend«
Erzähler: »Karius und Baktus könnten einem fast ein bisschen leid tun, aber einen gab es, der sich freute, und das war der, dem die Zähne gehörten: Das war Jens.«
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Musik III: |
In den späten 1960'er Jahren fügte Dave L. Miller seinem Vinylimperium ein weiteres Label hinzu: »Happy House Records«, welches in den USA und Großbritannien auf den Markt kam und auch englischsprachige Hörspiele umfasste. 1972 besann man sich in Deutschland bei Miller International auf diese Wortproduktionen und übernahm fortan viele der dort verwendeten Zwischenmusiken in zahlreiche EUROPA-Hörspiele, teilweise bis über die LP-Ära hinaus. Die von Bill Holcombe komponierten Stücke greifen nicht selten auf folkloristische oder klassische Elemente zurück. So erklingen in »Rag Doll's Adventures in Animal Land« die Melodie »Poupée valsante« von Ede Poldini (1869-1957), in »Hansel and Gretel« Melodien aus der Oper »Hänsel und Gretel« von Engelbert Humperdinck (1854-1921) und in »Treasure Island« verschiedene Variationen des traditionellen Shantys »Sailing«. Für die Recherchen und Informationen rund um das Thema »Happy House Records« geht ein achtungsvoller Dank an Jooce. |
Veröffentlichung: |
Cover der wohl vorausgegangenen »Signal«-Version |
Die Einzelheiten zur Veröffentlichung von »Karius und Baktus« sind nur schwer zu rekonstruieren. Als das Hörspiel in der »Grünen Serie« als LP und MC mit dem hellblauen Hintergrund erschien, gab es sehr wahrscheinlich bereits eine MC-Ausgabe mit der Katalognummer 515 136.8 und einem rot-weiß-gestreiften Hintergrund ohne Gegenstück im LP-Programm. Die Aufmachung dieser Cassette orientiert sich grundsätzlich am üblichen EUROPA-Programm, wartet jedoch mit einigen Besonderheiten auf: Das Cover wurde augenscheinlich nicht von einer LP-Vorlage übernommen, sondern speziell für die Cassetten-Version gestaltet. Zu erkennen ist dies an dem zentralen, quadratischen Bild, welches gar keinen Titel aufweist und somit nicht für ein LP-Cover geeignet wäre. Auch findet sich auf dem MC-Einleger (wie sonst üblich) kein Hinweis auf eine Schallplatten-Ausgabe. Die weiße Cassettenhülle deutet ebenfalls auf eine Sonderedition hin. Es lässt sich nur vermuten, dass die Produktion - welche unverhohlen mit dem Namen, den Farben und dem Logo der Zahncreme »Signal« arbeitet - ein Werbeartikel war, welcher eventuell von Zahnärzten oder an Schulen an die Kinder verteilt wurde und gar nicht für den kommerziellen Handel gedacht war. Vermuten lässt sich auch nur, dass die LP im Rahmen der »Grünen Serie« erst im Jahr 1980 erschien, obwohl das Hörspiel auf dem Rückcover anderer Produktionen aus dem Jahr 1979 bereits beworben wurde. Hierfür spricht das Datum der Pressung in der Auslaufrille der Schallplatte. Die MC mit dem rot-weißen Hintergrund dürfte hingegen bereits aus dem Jahr 1979 stammen. Laut Aussage von Wolfgang Kubach, der einige der Zahnputzlieder singt, war der Zahnarzt in dieser Geschichte seine erste Sprechrolle. Erst danach seien die Aufnahmen für die ersten Folgen der Serie »Die drei ???« mit ihm entstanden. Da letztere aber bereits 1979 auf den Markt kamen, muss »Karius und Baktus« folglich spätestens 1979 produziert worden sein. Fazit: Wahrscheinlich wurde hier eine Werbeproduktion von 1979 im Jahr 1980 in das reguläre EUROPA-Programm übernommen. |
Cover der Betriebskrankenkassen-Version |
Dann erschien - ausgehend von der Cover-Version der »Grünen Serie« - eine neue Variante, dieses Mal in Kooperation mit den Betriebskrankenkassen. Diese rieten den Kindern: »Zähneputzen nach jeder Mahlzeit!«, wohingegen eine kleine Maus oben rechts im Bild fragt: »He, sind deine Zähne auch o.k.?« |
Alternative Version innerhalb der »Grünen Serie« |
Später wurde der Cassetteneinleger innerhalb der »Grünen Serie« komplett neu gestaltet: Karius und Baktus posierten nun in einer abweichenden Porträtierung vor einem gelben Hintergrund statt vor dem ursprünglich hellblauen. |
Anmerkung I: |
Wolfgang Kubach, der einen Teil der hier eingespielten Zahnputzlieder singt, kam nach eigener Aussage über eben diese musikalische Mitwirkung zu seiner ersten Sprechrolle. Bis dato war er bei Miller International ausschließlich als Sänger in der »EUROPA hitparade« in Erscheinung getreten. Hier nun sprach er die Rolle des Zahnarztes ein und wurde anschließend für zahlreiche Rollen in der Serie »Die drei ???« besetzt. |
Anmerkung II: |
Das eigentliche Hörspiel, also die vier Szenen um Karius, Baktus und Jens, machen zusammen gerade einmal knapp 19 Minuten aus, wobei jede einzelne Szene eine Länge von circa fünf Minuten hat. Durch die Zahnputzlieder und das Schlusslied (»Schlaf, Kindchen, schlaf«) kommen circa neun Minuten hinzu, sodass man eine ungefähre Hörspiellänge erreicht. |
Autor: |
Autor der Geschichte um die zwei Gesetzlosen, die in Jens' Mund leben, ist Thorbjørn Egner (1912-1990), ein norwegischer Kinderbuchautor und -illustrator. Berühmt wurde er über die Grenzen Norwegens hinaus mit seinem Kinderbuch »Karius und Baktus«, welches 1949 erschien. Der Schriftsteller, den eine Vorliebe für Nonsens auszeichnete, übersetzte auch »Winnie The Pooh« und »Doctor Dolittle« ins Norwegische. |
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