»faun« 3008 »Die sieben Schwaben« »Der Fuchs und die Gänse« |
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![]() Cover Vorderseite |
![]() Single Seite 1 |
![]() Cover Rückseite |
Etwas abseits der hinlänglich bekannten EUROPA-LPs fristen ein paar Auskopplungen bekannter Märchen ihr Dasein: die Singles, die unter dem Label »faun« erschienen. (Faun, im griechischen: Pan, ist der Gott der Natur und der Beschützer der Hirten. Er wird gern als Mischung aus Mensch und Ziege dargestellt: gehörnt, bocksfüßig und die Schalmei spielend.) Über die Schallplatten dieser kleinen Reihe, welche den Hirtengott im Label führen, ist nicht viel bekannt. Aber das, was bekannt oder rückzuschließen ist, soll hier einmal zusammengetragen sein. |
![]() 3001 |
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Fakten |
Erschienen sind zwölf Singles unter dem Label »faun« mit den Katalognummern 3001 bis 3012. Alle Ausgaben beinhalten Märchen, die unter dem EUROPA-Label bereits auf LPs in den Jahren 1966 bis 1971 veröffentlicht wurden. Die Märchen wurden bei der Konvertierung von LP auf Single größtenteils gekürzt. Auf den Singles befindet sich achtmal nur ein einziges Märchen, bei vier Exemplaren wurde das titelgebende Märchen hingegen durch ein weiteres ergänzt. Soweit ein Cover auf Grund der LP-Vorlage verfügbar war, wurde dieses verwendet. Bei der Single »Hans im Glück« (»faun« 3009) stammt das Covermotiv ausnahmsweise von der Rückseite des LP-Covers der LP 279 »Dornröschen«. War kein Covermotiv verfügbar, weil das betreffende Märchen nicht das titelgebende Märchen der ursprünglichen LP war, so wurde ein neues Cover für die »faun«-Ausgabe geschaffen. Letzteres war der Fall bei den Singles »Der gestiefelte Kater« (»faun« 3011) und »Tischlein deck' dich« (»faun« 3012). Auf den Covern findet sich keine Angabe über den Herausgeber der Singles. Auf den Labeln der Schallplatten selbst jedoch wird Miller International als Rechteinhaber genannt. Die Abspielgeschwindigkeit der Singles liegt wie bei einer LP bei 33 1/3 Umdrehungen pro Minute. Das Masterband wurde allerdings hörbar schneller abgespielt als bei den LP-Ausgaben, sodass das Single-Hörspiel selbst ohne Kürzungen gegenüber der LP eine kürzere Spielzeit aufweist. |
Rückschlüsse |
Da auf allen Coverrückseiten von Anfang an alle zwölf Titel aufgelistet wurden, ist davon auszugehen, dass diese auch gleichzeitig herausgebracht wurden. Der Frage, wann dies geschah, nähert man sich klugerweise zeitlich gesehen von hinten: Im Jahr 1972 begann man bei EUROPA damit, die Märchenhörspiele von Sieglinde Dziallas & Andreas Beurmann (»Claudius Brac«) und Konrad Halver in bearbeiteter Form erneut zu verwerten: es erfolgten zwar auch Kürzungen im Text, hinzugefügt wurden jedoch Geräusche und Musik. Alle Märchen erhielten dazu ein komplett neu gestaltetes, zeitgemäßes Cover. Die Märchen der »faun«-Singles basieren auf den unbearbeiteten Urfassungen und weisen lediglich individuelle Kürzungen auf, die der geringeren Spielzeit einer Single geschuldet sein dürften. Sie stimmen nicht mit den Eingriffen der überarbeiteten Hörspielfassungen überein. Soweit vorhanden wurden auch die Cover der Erstausgaben übernommen. So ist es mehr als wahrscheinlich, dass die Singles vor den LP-Neuauflagen erschienen, also spätestens im Jahr 1972. Wenn nun aber die Annahme stimmt, dass alle Schallplatten gleichzeitig erschienen, so können diese auch nicht vor 1971 auf den Markt gekommen sein, da die Märchen »Die sieben Schwaben« und »Der Hase und der Fuchs« (veröffentlicht auf E 258) erst 1971 erhältlich waren. Fazit: Der Erscheinungstermin dieser kleinen Reihe dürfte 1971/1972 lauten. Besonders auffällig ist das bereits erwähnte, schneller abgespielte Masterband bei denjenigen Hörspielen herauszuhören, bei denen die vorgegebene Spielzeit von maximal 16 Minuten offenbar nicht allein durch Kürzungen des Originalhörspiels zu erreichen war. Dies ist namentlich der Fall bei »Dornröschen« (»faun« 3003) und »Tischlein deck' dich« (»faun« 3012), bei denen die Stimmen der Schauspieler so verzerrt werden, dass man sie bisweilen nur schwer identifizieren kann. |
Einzelvorstellungen |
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Fazit |
Alles in allem handelt es sich bei der »faun«-Reihe zwar sicherlich um interessante Sammelobjekte, für diejenigen jedoch, denen es eher um den Inhalt einer Schallplatte geht, dürften die Singles von geringerem Interesse sein. Die Klangqualität ist gegenüber einer LP eher dürftig und die oft harschen Schnitte im Originalhörspiel sind unüberhörbar, sodass man mit der LP-Version in jedem Fall besser bedient sein dürfte. |
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